Auf Fahrradreise in der Schweiz
St. Gallen mit dem Rad entdecken
Sargans - Walensee - Benkner Riet - Rapperswil
Orte entlang der Tour:
Sargans (480m ü.M.) - 16 km - Walenstadt
Walenstadt (425 m ü.M.) - 21 km - Ziegelbrücke
Ziegelbrücke (425 m ü.M.) - 10 km - Grinau
Grinau - 2 km - Schmerikon
Schmerikon (408 m ü.M.) - 10 km - Rapperswil (409 m ü.M.)
Gesamt: 59 km
Tour: leicht
Beschilderung: durchgehend
Streckenbeschaffenheit: durchgehend asphaltiert
Eine herrliche, flache Tour vom Rheintal entlang des Walensees erwartet Sie. Das ebene Riet bis zum Ufer des Obersees verspricht entspanntes Radeln. Höhepunkt ist der Zielort Rapperswil am Zürcher See.
Das rund 5200 Einwohner zählende Sargans trägt seinen Namen bereits seit dem 15. Jh. Man hat urgeschichtliche Siedlungsspuren entdeckt und 756 fand das damalige Dorf erste Erwähnung. Von den Römern ist noch ein Gutshof geblieben. Jahrhundertelang wurde Erz abgebaut; das Gonzenbergwerk bei Wild lädt heute die Besucher zu einer Fahrt unter Tage ein.
Unübersehbar thront das Sarganser Schloss mit dem Museum Sarganserland auf einem Felssporn und gilt heute als wichtigste Sehenswürdigkeit des Ortes. Sargans, dessen Name übrigens auf der zweiten Silbe betont wird, hat eine verkehrsgünstige Lage, verbindet es doch das Züricher Großraumgebiet über das Seeztal mit dem wichtigen Rheintal. Sargans ist mit dem Zug von Basel SBB in 2 bis 2 1/2 Stunden zu erreichen.
Die Tour startet am Bahnhof und folgt
dem Veloradweg Nr. 9. Unweit vom Bahnhof liegt das Hotel zum Ritterhof.
Hier müssen wir den schmalen Weg zwischen Hotel und den Gleisen nehmen.
Rechts herüber bietet sich noch ein Blick auf das Sarganser Schloss. Es
geht immer geradeaus auf Asphalt bis Mels, wo das Hotel am Bahnhof offenbar
schon seit langer Zeit geschlossen ist. Wir folgen immer den roten Täfelchen
mit dem weißen Fahrrad-Symbol. Die Route 9 folgt dem Lauf der Seez
und führt abseits von Autostrassen Richtung Walenstadt am Ostufer
des Walensees.
Die Straße quert die Seez, die hier in den See mündet. Der
Radweg verläuft in Ufernähe. Über Mols und Unterterzen
gelangen wir nach 8 km nach Murg. Auf der anderen Seeseite findet das
autofreie Quinten Platz am schmalen Ufer. Wer möchte, kann den kleinen
Ort entweder zu Fuß oder mit einem der vier Schiffe der Walenseeflotte
von Weesen aus besuchen.
Weiter geht es 4 km nach Mühlehorn, wo der Radweg über die Straße wechselt und dann kurz, aber spürbar ansteigt. Das kurze Steilstück ist nicht asphaltiert. Immer wieder begeistern schöne Ausblicke auf den See. Ein besonders imposantes Bild bieten immer wieder die schroffen Kreidekalkwände der Churfirsten, die scheinbar senkrecht über 1500 m bis zum Wasser auf eine Höhe von 419 m abfallen.
Der Walensee ist bis zu 150 m tief, doch genau lässt sich die Tiefe nicht messen, da die Linth reichlich Schutt heranschafft. So wird erzählt, dass das Militär Einiges im See versenkt hat, das wohl nie wieder gefunden werden wird. "Beim Brienzer See hat man da schon etwas zugeben müssen, da ist die Strömung wohl nicht stark genug gewesen", berichtet ein Einheimischer. Durch die Linth-Korrektur sank der Wasserspiegel um 5,50 m, doch erreicht der See bei Hochwasser oft wieder seine alte Höhe.
Der Radweg führt mal eng am Fels entlang, dann rückt die Autobahn dicht heran, mal sind wir fast auf Seehöhe und dann wieder hoch über dem Wasser, doch bleibt die "9" immer getrennt vom Autoverkehr.
Eine wunderschöne Lage hoch über dem See hat Amden, das sich wie auf einer Sonnenterrasse präsentiert. Gut zu erkennen ist auch der Seerenbachfall, der mit 305 m der höchste freifallende Wasserfall der Schweiz ist.
Der kleine Tunnel ohne Ausblicke gibt einen Vorgeschmack: Ein Tunnel nur für die Velotouristen - Wo gibt es das sonst noch ? Die Fahrt durch den zweiten und weitaus längeren Velotunnel mag ein wenig gespenstig sein - manchmal tropft Wasser von der Tunneldecke und die Beleuchtung ist etwas spärlich. Dennoch gibt es Öffnungen, die tolle Blicke auf den See zulassen.
Bei Weesen ist das Ende des Walensees erreicht. Wir überqueren den Linthkanal und folgen am Kreisverkehr wieder dem roten Schildchen. Der Radweg führt direkt am Kanal entlang, ist hier jedoch leicht geschottert. Als Alternative bietet sich die parallel verlaufende Hauptstrasse an, da die wenigen Kilometer bis Ziegelbrücke rasch geradelt sind. Die Gleiskörper bestimmen hier das Bild.
Wir radeln weiter nach Schänis. Auch hier ist der Radweg Nr. 9 nicht asphaltiert und schlägt einen 90 Grad Winkel nach Schänis, so dass sich alternativ gut die Straße über Winklen nach Schänis nehmen lässt. Hier finden wir das Radtäfelchen wieder. Vor der Unterführung der Bahn zeigt das rote Schild zwei Möglichkeiten auf: Links orientiert sich der Weg durchs Ried, während der offizielle Veloradweg nach rechts leitet.
Wir wählen den wunderschönen Weg durch das Steiner Ried. Das glatt asphaltierte Sträßchen orientiert sich zum Linth-Kanal hin, bis Giessen erreicht wird. Hier bietet sich der Landgasthof Sternen für eine Mittagspause an. Die Brücke muss überquert werden, um die Fahrt links des Kanals durch das Benkner-Riet nach Grinau fortzusetzen. Die Strecke durch die Linthebene ist absolut flach und gemütlich zu radeln.
Der imposante Turm von Grinau wurde bereits im frühen 13. Jh. von den Grafen von Rapperswil zwecks Sicherung des Übergangs über die Linth gebaut. Dann gelangte die Anlage 1437 an den Kanton Schwyz, der somit die Kontrolle über den gesamten Verkehr zwischen der Ost- und der Innerschweiz, aber auch zwischen Zürich und Chur innehatte. Seit 1848 ist das Anwesen in Privatbesitz und beherbergt einen Landgasthof.
Nach ca. 1 km wird die Autobahn unterquert, dann geht es direkt auf Schmerikon am Ufer des Obersees zu. Der Obersee ist der Teil des Zürichsees zwischen dem Seedamm von Rapperswil bis zur Einmündung des Linth-Kanals bei Schmerikon. Der Radweg verläuft dicht am Ufer entlang. Einige Teilstücke sind nicht asphaltiert, und da zwischen Radweg und Straße die Eisenbahngleise verlaufen, ist es etwas schwierig einen Zugang zur Straße zu finden. Zwischen Oberbollingen und Bollingen ist der Weg wieder asphaltiert, doch dies gilt nur bis zur nächsten Bahnstation. Das Kloster Wurmsbach bietet keine Einkehrmöglichkeit. Die Nr. 9 führt dicht an den Gleisen entlang nach Rapperswil hinein. Nett anzuschauen ist das bereits 1217 erwähnte Kirchlein St. Dionys, das man an der Autostraße (mit Radweg) findet.
Rapperswil erscheint nach der Fahrt durch das ruhige Riet fast städtisch. Aufgrund seiner herrlichen Lage am See und der Nähe zu Zürich ist Rapperswil ein beliebter Ausflugsort. Der Schweizer Nationalzirkus Circus Knie bezieht hier bereits seit 1919 jährlich sein Winterquartier. Die Altstadt mit dem Schloss Rapperswil und besonders der Fischmarktplatz mit dem Hafen sind beliebte Ziele für Besucher.
Vom ehemaligen "inneren Hafen" führte seit 1352 ein Holzsteg von der Halbinsel Hurden herüber, der breit genug war, um Ochsenkarren die schwere Last transportieren zu lassen. 1847 fand die letzte Erneuerung statt und die steinerne Seedammbrücke übernahm bald den kompletten Transport der Kaufleute und Reisenden.
Doch irgendwann gabe es wieder Pläne zu einem Wiederaufbau der Holzbrücke. Am 6. April Jahr 2001 war es soweit, und es wurde ein Geissbock zur Einweihung über die neue "alte" Seebrücke getrieben, denn nach alten Sagen gehört dem Teufel das erste Lebewesen, das eine Brücke überquert. So hat nun die neue Eichenholzbrücke eine Länge von 841 m und eine Breite von 2,40 m. Für schmale Radreifen (Rennradreifen) ist die Brücke nicht geeignet, da die Holzplanken längs zur Gehrichtung angebracht sind und reifenbreite Zwischenräume aufweisen.
Rapperswil bietet Unterkunftsmöglichkeiten aller Kategorien an, auch eine Pilgerherberge ist dabei, da der Ort am Jakobsweg liegt.
Empfehlenswert ist auch die Weiterfahrt nach Hurden, wo das Hotel Rössli mit Seeterrasse und direkter Lage am Obersee eine ruhige und stilvolle Unterkunft bietet.
Bildnachweis:©U.Stüwe-Schmitz
Bücher & Karten zur Tour:
Veloland Schweiz Route 9
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Emil ZopfiRund um den WalenseeAuf brennenden Füssen durchs ParadiesAbgründig tief ist der Walensee, von Wäldern und felsigen Ufern umgeben, die steil ansteigen bis zu den Gipfeln der Churfirsten und des Mürtschenstocks. Eine spektakuläre Landschaft voller Naturwunder und Spuren einer grossen Vergangenheit. Musiker, Maler und Dichter schwärmten von der Poesie der milden Gestade, wo Wein, Feigen und Marroni gedeihen. Dank der natürlichen Ufer ist die Seelandschaft ein Paradies für Wassersportler, Wanderer, Bergsteiger und stille Geniesser geblieben. Der Schriftsteller Emil Zopfi lebt seit zwanzig Jahren auf dem Kerenzerberg hoch über dem Walensee, betrachtet täglich sein Farbenspiel und versucht, seinen Geheimnissen auf den Grund zu gehen. An einem Frühlingstag umrundet er den See zu Fuss, ausgerüstet mit Notizblock und Digitalkamera. Begegnungen und Beobachtungen auf der langen Wanderung wecken Erinnerungen an sein eigenes Leben und an Menschen, die in der Gegend weilten und wirkten. Er erzählt von Sagengestalten, nackt kletternden Dichtern, verliebten Komponisten und Utopisten, die hier einParadies auf Erden errichten wollten. Während seine Füsse allmählich zu brennen beginnen, kreisen seine Gedanken um die kleinen und grossen Fragen des Lebens. In assoziativen Texten kommentiert er seine Beobachtungen mit feinem Humor und grosser Liebe zur Landschaft, in der er lebt und die ihn inspiriert.hier direkt bestellen |
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