Auf Fahrradreise in der Schweiz
Das Tessin mit dem Rad entdecken
Valle Leventina
Orte entlang der Tour:
Airolo (1176 m ü.M.) - 18 km - Faido
Faido (715 m ü.M.) - 10 km - Giornico
Giornico (391 m ü.M.) - 11 km - Biasca
Biasca (301 m ü.M.) - 22 km - Bellinzona (299 m ü.M.)
Gesamt: 61 km
Tour: leicht, da stetig abfallend
Beschilderung: durchgehend
Streckenbeschaffenheit: durchgehend asphaltiert
Von Airolo startet die Tour ins Tessin. Der Radweg folgt der Route 3 der Schweizer Velorouten.
Im Tessin wechseln Sprache und Landschaft. Das Klima ist mediterran. Ein
paar Brocken Italienisch sind nützlich, sind aber nicht zwingend
Voraussetzung.
Das Valle Leventina lässt sich hervorragend erradeln. Ein echter
Veloplausch steht bevor, brauchen wir das Rad doch nur rollen lassen.
Doch Achtung: die teils scharfen Kurven mit starkem Gefälle erfordern
die volle Aufmerksamkeit des Radlers. Die alte Kantonsstrasse ist verkehrsarm
geworden und Beschaulichkeit macht sich wieder breit. Wir starten in 1159
m Höhe ü. M. und werden die Etappe auf einer Höhe von 300
m in Bellinzona beenden.
Die Leventina fällt in drei Talstufen ab. Oberhalb herrscht noch
Tannenwald vor, später wachsen Buchen, Kastanien und Nussbäume. Nicht verpassen sollten wir Giornico.
Im Dezember 1478 war der Ort Schauplatz des Battaglia dei Sassi Grossi
- der Schlacht von Giornico, in welcher die Eidgenossen die Mailänder
schlugen. Heute ist es ruhiger in Giornico, das von Rebbergen eingerahmt
wird und 7 Kirchen beherbergt. Neben Wein werden auch Kastanien geerntet,
doch die meisten Einwohner von Giornico müssen ausserhalb des Ortes
ihr Geld verdienen.
Wir biegen von der Hauptstrasse ab und überqueren auf einer alten Bogenbrücke den Ticino. Die vor uns liegende alte romanische Kirche lohnt nicht den Weg nach oben, ist sie doch versperrt und ziemlich verfallen. So zweigen wir nach links ab, besuchen hier die ebenfalls romanische Kirche San Nicolao mit dreischiffiger Krypta und folgen dann dem sorgfältig mit Steinen gepflasterten Weg zurück über die Bogenbrücke auf die Hauptstrasse. Gute und einzige Übernachtungsmöglichkeit in Giornico bietet das Hotel Turista oberhalb des Ortes. Am Ortsende erinnert ein Denkmal an den Sieg der Leventiner und Urner über das Mailänder Heer im Dezember 1478.
Bei Faido weitet sich das Tal. Mit Erreichen der Biaschina, einem früheren Bergsturz, verändert sich das Klima. Typisch sind jetzt auch die Häuser mit den Aussentreppen und Dächern aus Stein. Weinreben gedeihen auf den Berghängen.
Der Bau der Gotthartbahn brachte Industrie
in den Ort. Das 1946 gegründete Stahlwerk Monteforno, welches einst
1750 Arbeitsplätze bot, gibt es heute nicht mehr. Nach der Übernahme
durch Von Roll in 1977 wurden massiv Arbeitsplätze abgebaut und im
Januar 1995 geschlossen. Das Dorf wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts
mehrfach vom Ticino überschwemmt und Ende des 19. Jahrhunderts wanderte
circa ein Fünftel der Einwohner nach Amerika, vor allem Kalifornien,
aus.
Der Bau des Gotthard-Basistunnels rückt Bodio wieder in die Gegenwart.
Der seit 1999 im Bau befindliche Eisenbahntunnel soll voraussichtlich
Ende 2016 fertiggestellt sein und wird dann mit 57 km (Weströhre:
56'978 m, Oströhre: 57'091 m) der längste Tunnel der Welt sein.
Mit allen Quer- und Verbindungsstollen werden insgesamt 153,5 km Tunnelstrecke
gebaut. Es werden rund 24 Mio. Tonnen Gestein bewegt. Die Baukosten sollen
bei rund 12 Milliarden CHF liegen. Der nördliche Einstiegspunkt liegt
bei Erstfeld im Urner Talboden. Der Basistunnel ist ein wichtiger und
notwendiger Schritt hin zur geplanten Verlagerung des Schwerverkehrs auf
die Schiene.
Das Tal ist nun weiter geworden und rasch ist Biasca erreicht. Dieser Ort liegt am Ende des Blenio-Tales, das zum Lukmanier-Pass hinaufführt. Von weitem ist die etwas erhöht liegende Kirche San Pietro gut zu erkennen.
Der ausgeschilderte Radweg leitet bequem weiter nach Bellinzona, der zweitgrößten Stadt im Tessin. Bellinzona liegt in der Talebene des Ticino und zwischen dem Sopraceneri (nördliches Tessin) und Sottoceneri (südliches Tessin).
Von Bellinzona gelangt man gleich zum vier Alpenpässen: San Bernardino - Nufenen - Gotthard und Lukmanier. Die hübsche Stadt ist zwar Verkehrsknotenpunkt durch die A2 (Basel - Lugano - Chiasso) und A13 (St. Margrethen - San Bernardino - Bellinzona) sowie die Gotthardbahn, bietet aber südländisches Flair und Kultur pur.
In Bellinzona gibt es eine große
Palette an Übernachtungsmöglichkeiten, so dass die Stadt, im
besonderen die Altstadt mit den mächtigen Burganlagen, in Ruhe besichtigt
werden kann.
Die mittelalterlichen Bauten zählen seit dem Jahr 2000 zum Weltkulturerbe
der UNESCO. Die imposanten Wehrmauern, der Stadtkern und die drei Burgen
: Castelgrande, Castello di Montebello und Castello di Sasso Corbaro. Von Bellinzona fahren stündlich
Züge zurück nach Airolo.
Bildnachweis: ©U.Stüwe-Schmitz
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